Inge Aicher-Scholl

deutsche Pädagogin und Publizistin; Schwester von Sophie und Hans Scholl; Gründerin und langjähr. Leiterin der Ulmer Volkshochschule; Veröffentlichung u. a.: "Die Weiße Rose"; war verh. mit Otl Aicher († 1991)

* 11. August 1917 Ingersheim/Krs. Crailsheim

† 4. September 1998 Leutkirch

Herkunft

Inge Aicher (geb. Scholl) war die Tochter des Bürgermeisters Robert Scholl, der nach dem Zweiten Weltkrieg Oberbürgermeister von Ulm (1945-1948) wurde. I. A.s Geschwister, Hans und Sophie Scholl, wurden am 22. Febr. 1943 von der nationalsozialistischen Justiz wegen aktiven Widerstandes gegen das Regime zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Ausbildung

I. A. besuchte die Mädchenoberrealschule in Ulm und wurde im Büro des Vaters, der sich in Ulm eine freiberufliche Position als Wirtschafts- und Steuerberater aufgebaut hatte, zur Prüfungsassistentin sowie Sekretärin ausgebildet.

Wirken

Neben der beruflichen Arbeit beschäftigte sich I. A. mit Musik, bildender Kunst, Literatur, Philosophie und Theologie. Ihre anfängliche Begeisterung für die Hitlerjugend schlug unter dem Einfluß ihres Vaters und der Freunde in eine entschiedene Ablehnung des Nationalsozialismus um. Das Schicksal ihrer Geschwister Hans und Sophie Scholl, die mit dem studentischen Widerstandskreis "Die Weiße Rose" in München aktiv zusammengearbeitet hatten, war für I. A. von entscheidender Bedeutung. Sie kam mit ihren Eltern und ihrer Schwester Elisabeth wenige Tage ...